Frühförderung für Junghunde

Man hört und liest ganz viele unterschiedliche Dinge über die optimale Bewegung für Welpen und Junghunde. Dann stellt sich immer die Frage, wie lange soll mein Welpe/ Junghund jeden Tag spazieren gehen? Wie viele Ruhephasen braucht mein wachsender Hund? Ab wann kann ich mit meinem wachsenden Hund zu arbeiten beginnen, ohne dass er körperlich Schaden nimmt?
Ich finde, dass wir schon sehr bald mit der Frühförderung beginnen können und sollten- natürlich immer an den Hund angepasst! Wenn wir einen Hund von einem Züchter bekommen, zieht dieser meistens in der 8. oder 9. Lebenswoche bei uns ein. Wenn wir einen älteren Hund übernehmen, gibt es ja bekanntlich keine Altersgrenze nach oben hin. In diesem Beitrag möchte ich mich den wachsenden Hunden widmen.
Wenn unser Welpe oder Junghund dann bei uns eingezogen ist, beginnen die ersten gemeinsamen Spaziergänge und Ausflüge. Ich bin ein riesen Fan davon, die Möglichkeiten, die sich mir bei Spazieren gehen bieten gleich für das Verbessern der Proprezeption, der Körperwahrnehmung zu nutzen. Äste kann man zum bewusst drübersteigen nutzen, ein Baumstamm oder größerer Stein können mit einem abwechselnden Sitz-Platz-Steh genutzt werden, um den verfügbaren Platz beim Posititionswechsel zu begrenzen, ein Bach bietet eine tolle Gelegenheit um die Pfoten besser zu spüren, verschiedene Untergründe bieten den Pfoten und Ballen ganz viel Abwechslung. Mit all diesen Dingen und noch ganz vielem mehr, kann man der Körpergefühl seines Hundes steigern und somit ganz einfach einen Teil der Verletzungsprophilaxe vorantreiben. Dabei geht es aber nicht darum, möglichst viel und möglichst lange den Hund zu „belasten“. Vielmehr geht es darum, eine gute Abwechslung in den Spaziergang einzubauen. Der Welpe steigt vielleicht bei jedem Spaziergang zwei Mal bewusst über verschiedene Äste oder setzt sich mal auf einen Baumstamm. Das allein bringt den wachsenden Hunden einen enormen Benefit im Hinblick auf das Körperbewusstsein. Je älter der Hund wird, desto länger werden auch die Spaziergänge und desto häufiger kann man auch kleine Übungen einbauen.
Bei all der Frühförderung darf man sich aber auch nicht wundern, wenn an einem Tag alles supa funktioniert und am nächsten Tag schafft der Hund die einfachsten Dinge nicht mehr. Hunde wachsen hauptsächlich in der Nacht bzw. im Schlaf. Unser Hund hat sich teilweise in der Früh nicht getraut die Stiegen runterzugehen (ja, ich lasse meinen jungen, wachsenden Hund Stiegen steigen! Steigen, nicht rennen!) weil er in der Nacht wieder gewachsen ist und sich in der Früh alles anders angefühlt hat. Das ist nun mal so.
Die Länge des Spazierganges richtet sich, meiner Meinung nach, nach mehreren Faktoren. Wie alt ist der Hund? Welcher Körpertyp ist mein Hund? Welche Rasse ist mein Hund bzw. welche Rassen sind bei meinem Hund vertreten? Man kann den Bewegungsdrang und das Bewegungsvermögen eines Labradors oder Schäferhundes zum Beispiel nicht damit vergleichen, welche und wieviel Bewegung ein Dackel oder Bullmastiv braucht.
Mein Fazit: bewegt eure wachsenden Hunde dem Typus entsprechend und gebt ihnen im Alltag immer wieder kleine Aufgaben, die zwar herausfordernd sind, aber gut gemeistert werden können und gebt ihnen genug Ruhephasen.